Am 29.9. war dann die Jahresimpfung fällig und TA-1 hat nochmals nach dem Ei getastet und nichts gespürt, deshalb haben wir für 9.10. einen OP-Termin ausgemacht.
Boris durfte am 8.10. in der Früh nur mehr eine kleine Portion fressen und kurz vor 17 Uhr auch nur eine Minimahlzeit, am 9.10. gar nichts mehr.
Am 9.10. hat er kurz nach 9 Uhr die Narkosespritze erhalten, dann wurde ihm der Bauch rasiert und die TA-2 hat das Ei mit Ultraschall in der Leiste gefunden. Es sollte also kein großer Eingriff werden.
Um 12:30 Uhr hat TA-2 angerufen mit "einer schlechten Nachricht". Boris war 2 Stunden in Narkose und sie konnten das Ei nicht mobilisieren, d.h. nicht entfernen. Es wurde zuerst ein Schnitt in der Leiste gemacht, dort ging das Ei aber nicht raus. Auch über einen Bauchschnitt war es nicht möglich das Ei zu mobilisieren und zu entfernen. Sie haben dann zum Wohle des Tieres die OP abgebrochen. Erschwert wurde die OP auch noch, weil der Darm so stark mit (hartem) Stuhl gefüllt war und dieser sich auch durch Massage nicht richtig entfernen ließ. TA-1 meint, sie arbeitet seit 30 Jahren als TA und hat noch nie so einen gefüllten Darm gesehen. Es ist ihr auch erst einmal (und da bei einem Hund) passiert, dass sie das Ei nicht rausschneiden konnte.
Das Ei ist jetzt also noch immer in der Leistengegend. TA-1 meint, bei Katzen ist die Gefahr, dass das Ei bösartig wird nicht sooo groß wie bei Hunden. Es muss nur regelmäßig kontrolliert werden, ob es wächst oder sich verändert. Blöd kanns halt auch werden, wenn Boris zu markieren beginnt (da kann man aber auch chemisch was tun).
Wir durften ihn dann am Abend wieder abholen. Er war noch sehr, sehr müde und schwach und hat dann am Abend auch noch ein paar Mal gekotzt. Samstag vormittags hat zum Glück gerade die TA-1 angerufen, als er gelb gekotzt hat, und uns beruhigt. Zu Mittag hat er dann nochmals gekotzt. Am Abend hat er dann wieder Appetit bekommen und brav gefressen. Wackelig auf den Beinen und müde war er allerdings noch immer. Antibiotika (Noroclav Flavour 50 mg) und Entzündungshemmer (Onsior) bekommt er auch die nächsten Tage - war auch nicht ganz einfach die in ihn reinzukriegen.
Am Montag hatte er dann das erste Mal Stuhl, aber leider nicht so wie von der TA-1 prophezeit "da muss eine gewaltige Menge rauskommen!". Eher wenig und eher hart.
Wegen des Stuhlgangs haben wir Dienstag, 13.10. mit TA-1 gesprochen. Sie hat uns dann Laevolac mitgegeben - ein Mittel, das den Stuhl weicher macht. Das bekommt er jetzt mit Schlagobers oder Creme fraiche vermischt. Der Kragen ist leider auch eine Spur zu klein und es gelingt ihm, trotz unserer ständigen Anwesenheit ab und zu am Rand der Wunden zu lecken. Der größere Kragen ist leider viel zu groß und passt gar nicht.
Endlich konnte er sich wieder besser putzen als mit dem Kragen! Leider hat er sich dann wieder am Bauch geleckt, zwar nicht direkt an der Wunde aber am Rand oder an den Haaren rundherum.
Der Gatte ist ins Krankenhaus gefahren und in den 4 Bisskanälen wurde Fleisch rausgeschnitten. Antibiotika gabs zusätzlich auch noch, sicher ist sicher.
Am Wochenende haben wir damit begonnen den Bauch mit lauwarmem Salbeitee abzuwischen (laut TA-1 nicht optimal), trocken zu wischen und zu pudern. Lustigerweise lässt er sich das gefallen, ein Weilchen zumindest.
Die Wunden schauen auf jeden Fall besser und rosiger aus, ganz trocken sind sie aber auch am Dienstag noch immer nicht. Am Donnerstag (29.10.) leider auch noch nicht, deshalb sind wir am Abend mit ein paar Fotos zur TA-2 gegangen. Die meint, es schaut alles bestens aus. Die Heilung dauert halt bei ihm länger weil sich die Wunden entzündet haben. Wir sollen allerdings nicht mehr mit Salbeitee wischen. Wir haben Prontosan mitbekommen und sollen 1x täglich damit die Wunden abwischen, trockentupfen und pudern.
Falls sich jemand fragt "Wieso seids nicht gleich in eine Tierklinik gefahren?". Weil unsere TA-1 wie bereits erwähnt 30 Jahre Erfahrung hat, eine junge Ärztin (TA-2) als Assistentin hat und meinte, dass so ein Eingriff keine große Sache wäre.
Im Nachhinein gibt es natürlich viele "hätten wir doch", es ist so wie es ist und falls jemals wieder etwas mit den Katern sein sollte, werden wir noch genauer fragen und eventuell eine zweite Meinung einholen oder zu einem anderen Tierarzt gehen.
Vorerst freuen wir uns jedenfalls erst mal riesig, dass der Boris wieder ganz der Alte ist!
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