Samstag, 6. Oktober 2012

Kochbox

Katharina Seiser hat in ihrem Blog die Kochbox vorgestellt und ich hab mir gleich gedacht, dass muss ich auch ausprobieren. Der Preis hat mich eigentlich auch nicht sooo abgeschreckt wie einige andere, denen ich davon erzählt habe. Immerhin sind Lebensmittel dabei, die ich noch nie gegessen habe und in der Form sicher nie so im Supermarkt erhalten hätte.

Auf der Homepage ist alles gut beschrieben und der Bestellvorgang ist recht einfach - dachte ich. Kochbox Klassisch, 2 Personen, 3 Gänge, 45 €, Adresseingabe. Dann wurde es leider etwas mühsam. Durch einen Abbruch meinerseits bei der Paypal-Bezahlung musste ich die komplette Bestellung neu eingeben, hatte dann aber 2x2 Boxen in meinem Warenkorb und konnte das nicht mehr ändern. Browserwechsel, nochmal alles eintippen, dann gings.

Liefertermin war Donnerstag, der 4. Oktober und da ich untertags nicht zuhause bin, habe ich mir die Box in die Arbeit liefern lassen. Laut kochbox.at bleiben die Lebensmittel in der Box mindestens 36 Stunden gekühlt. Ich erhielt auch noch eine Versandmail von Kochbox mit der DPD-Sendenummer, zwar erst Stunden nach der Lieferung, aber doch ein netter Service. ;-)

Um etwa 20 Uhr wars dann endlich soweit und ich konnte die Box daheim aufmachen.


Bei den Walnüssen hat sich der Deckel gelöst und beim Quinoa war das Papiersackerl unten nicht ganz dicht, sonst war alles gut verpackt und mit farblichen Punkten für Vor-, Haupt- und Nachspeise markiert. Das mitgelieferte Rezeptbuch war leider nicht für das klassische Menü, sondern für das vegetarische Menü - muss ich mir also das Hauptgericht selber ausdrucken.

Die Eiswürfel in der Kühlbox (eingeschweißt) waren komplett aufgelöst, aber die Lebensmittel waren noch kühl. Laut Mail "Diese Kochbox ist min 3 Tage haltbar." sollte es also kein Problem sein, wenn ich das Menü erst am Samstag koche. Bei den frischen Zutaten (Kürbis, Rüben, Eiskristallsalat) bin ich gespannt ob die halten werden.

Samstag, 6.10.

Zuerst alle Zutaten nach Gang hergerichtet und überprüft ob alles vorhanden ist. Bei der Vorspeise gabs eine falsche Markierung. Beim Hauptgang sind die Knoblauchzehe und die Schalotte markiert, aber nicht in der Zutatenliste angeführt (im Rezept schon).

Vorspeise: Gold- & Chioggia-Rüben mit
japanischem Majoran & Pflaumenchili
Hauptspeise: Steak vom Hirschschlögel
mit Quinoa-Muskatkürbis, Sanddorn & Wildjus
Dessert: Halbflüssiger Zotter-Schokoladenkuchen
mit Orangen-Gewürztagetes-Pfirsich & Haselnusssahne

Die Chioggia-Rübe schaut innen witzig aus, der Kürbis hat schon bessere Zeiten gesehen. Da hab ich die angematschten, leicht schimmligen Stellen großzügig weggeschnitten. Den Kürbis in 3x3mm große Stücke zu schneiden ist auch eine ordentliche Hackn. ;-)


Die Vorspeise:
Die Rüben waren gut (noch nie gegessen). Der Majoran-Essig war mir viel zu sauer, dem Gatten hat er geschmeckt. Die Walnüsse hab ich so - im Rohr geröstet - auch noch nie gegessen. Der Eiskristallsalat ist ein Geschmackserlebnis, der ist so knackig, prall, frisch im Mund. Der Walnussrahm war unauffällig. Das Pflaumenchili war köstlich! Brot hätte auch noch gut dazugepasst. Sehr stimmige, köstliche Vorspeise mit neuen Geschmäckern.


Die Hauptspeise:
Laut Anleitung soll man Kürbis und Quinoa noch vor dem Fleisch auf den Herd stellen, die waren dann natürlich viel früher fertig als das Fleisch und mussten warten. Das Hirschfleisch habe ich aus der Verpackung genommen und daran gerochen - selber Schuld! Leber! Blut! Dunkel! So wie ich es gar nicht mag.

Quinoa und Kürbis waren gut, aber viel zu viel - zusammen mit dem Sanddornleder auch ein neuer Geschmack. Sanddornleder schmeckt sehr süß. Der Wildjus war auch lecker. Das Fleisch war genau richtig, noch rosa, aber so gar nicht mein Geschmack - leider.

 

Das Dessert:
Die Zubereitung des Schokoküchleins war einfach, das habe ich selbst auch schon öfter gemacht. Beim Gewürzpfirisch hat uns vor allem der Saft geschmeckt. Die Haselnusssahne war leider nach zwei Umdrehungen mit dem Mixer hinüber (Butter?) und nicht mehr essbar.


Am besten hat uns eindeutig die Vorspeise geschmeckt, bei den anderen Gängen war jetzt nichts was ich nicht selber auch schon auf die eine oder andere Art gekocht habe. Insgesamt haben wir an die drei Stunden mit Kochen und Essen zugebracht, weil man eigentlich immer kochen, dann essen, dann wieder kochen musste. Wenn ich Freunde einlade und ein mehrgängiges Menü koche, dann ist es mir lieber, ich kann sehr viel vorbereiten und hol die fertigen Sachen dann quasi nur mehr aus dem Ofen. So ist das Essen für mich viel entspannter.

Ingesamt ist mir nicht ganz klar welches Zielpublikum mit dieser Kochbox angesprochen wird. Jemand der oft und gut kocht und dem gutes Essen auch gutes Geld wert ist, wird sich entweder eher in einem Restaurant bekochen lassen oder sowieso selbst einkaufen gehen - auch wenn man hier den Vorteil hat, auch außergewöhnliche Zutaten genau in der richtigen Menge zu bekommen. Für Anfänger wiederum ist die Zubereitung doch recht kompliziert. Also für Bobos und Blogger die auch mal wen beeindrucken wollen? ;-)

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